18. April 2024

KryptowährungenBoom am ICO-Markt

20. März 2018
Kryptowährungen und Initial Coin Offering Kryptowährungen und Initial Coin Offering

Angesichts steigender Zinsen wird es für Startups schwieriger, günstige Finanzierungen zu finden. Die Nachfrage nach so genannten ICOs ist hoch - aber nicht jeder ist erfolgreich.
Startups haben einen schweren Stand. Viele von ihnen scheitern noch beim Aufbau ihres Geschäfts. Die Gründe können vielfältig sein - eine verfehlten Preis- und Produktpolitik oder auch weil der Atem durch eine mangelnde Finanzierung ausgeht. Daher versuchen immer mehr Unternehmen sich über ICOs zu finanzieren.
Initial Coin Offerings (ICOs) klingen zwar so ähnlich wie die regulierten Initial Public Offering (IPO) - also Börsengänge am Aktienmarkt. Doch damit zu tun haben ICOs wenig: Denn hier werben Erfinder neuer Währungen um das Vertrauen von Investoren, Vorgaben der Aufsichtsbehörden dafür gibt es nicht. Statt dessen besteht für Anleger das Risiko eines Totalverlustes. Sie erhalten keine Unternehmensanteile, sondern investieren in der Hoffnung, vom Cyberwährungs-Boom im Gefolge des Bitcoin-Hypes zu profitieren.
Anleger sollten bei der Auswahl von ICOs sorgfältig sein, wie ein Studie von Bitcoin.com zeigt. Sie hat festgestellt, dass 2017 fast die Hälfte der ICOs gescheitert sind. Allerdings machte das nur vier Prozent der Gelder aus, die 2017 in ICOs geflossen sind, da es viele erfolgreiche Großprojekte gibt.
Bitcoin.com bemängelt außerdem die Kommunikation vieler Unternehmen, die durch die bisherige ICO-Regulierung nur wenige Informationspflichten haben und daher mangelhaft über ihre Geschäftsentwicklung informieren. Das könnte in einem wachsenden Markt aber immer wichtiger werden. Im vergangenen Jahr wurden rund fünf Milliarden Dollar eingesammelt und in diesem Jahr konnte bereits die Marke von knapp vier Milliarden Dollar geknackt werden.
ICOs breitgefächert
Das ICO-Fieber hat auch Deutschland erfasst. Mit eingesammelten knapp 40 Millionen Euro hat Savedroid die Erwartungen übertroffen. Die Verkaufsphase ist nun beendet, und der Token wird demnächst an mehreren Börsen gelistet. Weit mehr als 30.000 Tokenkäufer konnte man gewinnen, die den Savedroid-Token in Euro und 58 verschiedene Kryptowährungen kaufen konnten. 50 Prozent der Einnahmen aus dem ICO werden für den Ausbau der Plattform verwendet, ab Sommer soll die Spar-App von Savedroid auch das Besparen von Kryptowährungen ermöglichen.
Während Savedroid am Ende seines ICOs angekommen ist, hat für andere deutsche ICOs wie me.mento 3D und CoinAnalyst der Private-Sale erst begonnen. In diesem Stadium werden größere Investoren geworben, im Anschluss startet der Pre-Sale gefolgt vom Main-Sale, die mit unterschiedliche Rabattstufen einhergehen.
Das Berliner Startup me.mento 3D hat die weltweit erste interaktive Virtual Reality-Erotikplattform namens vrXcity entwickelt. Aus den eingescannten Erotikdarstellern werden 3D-Avatare, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz mit dem Nutzer interagieren können. Der Pre-Sale startet am 22. März. Die ICO- und Krypto-Szene transparenter zu gestalten, hat sich CoinAnalyst auf die Fahnen geschrieben. CoinAnalyst hilft den Tradern von Kryptowährungen und ICOs, denn die Big Data-Plattform zeigt in Echtzeit, wo im Web über welche Währung diskutiert wird. So erkennen Trader Trends und können sekundenschnell über Kauf- oder Verkauf entscheiden. Der CoinAnalyst ICO Pre-Sale startet Mitte April, insgesamt sollen 20 Millionen Euro eingesammelt werden.

Dass ICOs nicht nur etwas für Startups sind, zeigt Eastman Kodak, die einen privaten ICO durchführen. Nachdem sie die Einführung einer Kryptowährung in Partnerschaft mit einer Bildagentur angekündigt hatten, schoss der Aktienkurs in den Himmel. Das traditionelle Fotounternehmen Kodak gab die Kooperation am 8. Januar auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas bekannt – sofort verteuerte sich die Aktie um fast 250 Prozent auf 10,70 Dollar von 3,10 Dollar einen Tag zuvor. Aktuell liegt der Kurs wieder deutlich tiefer bei rund fünf Dollar.
Mit der Blockchain-Plattform "KodakOne", also einem dezentralen Rechennetzwerk, sollen Fotografen eingebunden werden, um die Bilder digital zu registrieren und zu verkaufen. Durch die dezentrale Registrierung werden die Bilder und die Rechte an den Bildern geschützt. Im Gegensatz zu ICOs von Start-Ups haben Anleger bei Kodak die Möglichkeit sich nicht über den ICO zu engagieren, sondern über die Aktie oder über verschiedene Wertpapiere auf das Unternehmen. Allerdings ist das Angebot an Zertifikaten sehr eingeschränkt, aber Hebelpapier-Freunde finden in der WKN MF4U53 ein zweifach gehebeltes Faktor-Zertifikat.

zuletzt berabeitet Freitag, 17 August 2018 13:15