25. April 2024

Crowdinvesting: Finanzierung für Start-ups

04. September 2018
Crowdinvesting für Startups Crowdinvesting für Startups

Beim Crowdinvesting sammeln Start-ups Kapital bei vielen "kleinen" Investoren ein. Dies geschieht in der Regel über eine Plattform, die Investoren und Start-up zusammenführt. Nachdem in der Anfangsphase beim Crowdinvesting in Deutschland meist 50.000 € bis 100.000 € möglich waren, geht es mittlerweile auch bis in den Millionenbereich.

Crowdinvesting: das Crowdfunding für Start-ups

Beim Crowdfunding - wie bspw. auf den Plattformen Kickstarter in den USA oder Startnext aus Deutschland - gibt es für die Unterstützung eine Gegenleistung, die meist in Form einer Sachleistung oder immateriellen Leistung erbracht wird. Der Geldgeber geht damit kein Beteiligungsverhältnis ein. Dies ist beim Crowdinvesting anders: hier sucht das Start-up Kapital und bietet im Gegenzug eine Beteiligung an dem Unternehmen an. Der Investor ist damit an der Entwicklung des Start-ups beteiligt und hofft auf eine Wertsteigerung seiner Anteile. Damit rückt beim Crowdinvesting auch die Rendite in den Fokus.

Im Unterschied zur Finanzierung durch einen Business Angel wird das Kapital beim Crowdinvesting durch eine Vielzahl an kleinen Geldgebern aufgebracht - daher spricht man auch oft von einer Schwarmfinanzierung. Umgesetzt wird dies durch eine Plattform, auf der sich das Start-up einer Vielzahl an Investoren präsentieren kann. Weckt das Start-up das Interesse der Benutzer der Plattform, kann ein Investment vorgenommen werden. In der Regel gibt es einen vorher festgelegten Betrag, ab dem das Crowdinvesting erfolgreich ist.

 

So funktioniert Crowdinvesting im Detail

Crowdinvesting eignet sich für Start-ups, die zunächst einen Kapitalbedarf haben, der für klassische Venture Capital-Geber zu gering ist oder die sich noch in einer frühen Phase der Unternehmensentwicklung befinden. Je nach Plattform und Vertragsgestaltung sind bis zu 100.000 € oder auch deutlich mehr per Crowinvesting möglich.

Kontaktaufnahme zur Crowdinvesting Plattform
Zu Beginn sollten Sie sich einen Überblick über die bestehenden Plattformen verschaffen. Schauen Sie sich die dort bereits finanzierten Unternehmen an und kontaktieren Sie die Plattformen, bei denen Sie auch Ihr Start-up für ein Crowdinvesting gut aufgehoben sehen.

Prüfung und Unternehmensbewertung
Die Plattformen werden dann vor dem Crowdinvesting im Detail Ihre Unterlagen prüfen - dies wird auch als Due Diligence bezeichnet. Dabei stehen Ihr Geschäftsmodell sowie natürlich der Businessplan und die Finanzzahlen im Fokus. Daraus wird die Unternehmensbewertung abgeleitet, die dann für die Grundlage für den Investmentprozess bildet. Natürlich werden Verträge zu den gesamten Rahmenbedingungen für das Crowdinvesting abgeschlossen.

Vorstellung auf dem Portal
Ihr Start-up erhält dann für das Crowdinvesting ein eigenes Investmentprofil auf der Plattform - dazu zählen in der Regel ein Video, eine Kurzbeschreibung sowie teilweise der gesamte Businessplan. Auf diese Weise können sich die Investoren ein Bild des Unternehmens für das Crowdinvesting machen.

Investmentphase: das Crowdinvesting startet
Und dann geht es los! Mit Start der Investmentphase können Sie miterleben, wie gut Ihre Idee bei den Investoren ankommt. Die Plattformen haben unterschiedlich lange Investmentphasen - zurücklehnen ist allerdings beim Crowdinvesting nicht angesagt, denn oft gehen bereits erste Fragen zu Ihrem Start-up durch die Crowd ein und natürlich sollten Sie das Investment im Rahmen Ihrer PR begleiten.

Nach der Investmentphase
War Ihr Crowdinvesting erfolgreich, findet zunächst die vertragliche Abwicklung statt. Ihre neuen Anteilseigner erhalten entsprechende Beteiligungsverträge und das Kapital wird an Sie ausgezahlt. Die Crowdinvesting Plattformen fordern von den Start-ups zudem in der Folgezeit regelmäßig Status-Berichte zur wirtschaftlichen Entwicklung. Und natürlich werden Sie auch im regelmäßigen Austausch mit Ihren neuen Investoren sein.

Crowdinvesting bedeutet jedoch mehr als nur Kapital einsammeln. Oft erhalten die Start-ups aus dem Investorenkreis wertvolles Feedback, neue Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten. Natürlich müssen Sie auch mit kritischen Nachfragen und erhöhten Kommunikationsanforderungen beim Crowdinvesting rechnen - schließlich haben Sie durch das Crowdinvesting auf einen Schlag auch viele neue Anteilseigner.

zuletzt berabeitet Freitag, 20 September 2019 09:02