20. April 2024

Die Preis- und Wohnraumentwicklung in Deutschlands Großstädten

31. Juli 2018
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Die von der Postbank in Auftrag gegebene Studie „Wohnatlas 2016 – Leben in der Stadt“ prognostiziert die Preise für Wohnraum in Deutschlands größten 36 Städten unter Berücksichtigung des demografischen Wandels.

Flüchtlingszuzug mildert Anzahl schrumpfender Großstädte
Die Studie zeigt auf, wie stark die Preise am Immobilienmarkt und die Bevölkerungsentwicklung miteinander zusammenhängen. Laut dieser könne ein Bevölkerungswachstum von einem Prozent einen Anstieg von 3,5 Prozent bei Mietpreisen von Eigentumswohnungen in der Stadt und einen 1,9-prozentigen Anstieg bei Einfamilienhäusern verursachen. Der demografische Wandel in Deutschland, abzüglich des Flüchtlingszuzugs, ist von abnehmender Bevölkerungsanzahl geprägt.

Die Postbank prognostiziert unter Berücksichtigung eines Flüchtlingszuzugs von zirka einer Millionen Menschen bis 2030, dass nur zwei von fünf deutschen Großstädten weiterwachsen werden – ohne den Zuzug wäre es nur Rund ein Drittel. Der Flüchtlingszuzug rufe einen Kaskadeneffekt hervor. Damit ist das Verursachen von kurzfristigen Engpässen im Bereich der geförderten Wohnungen gemeint. Diese steigern die Nachfrage nach teureren Mietwohnungen und Eigentumswohnungen. Von den untersuchten 36 Großstädten, darunter fallen die 30 größten Städte Deutschlands und die sechs größten des Bundeslandes sofern diese nicht in den Top 30 sind, wird nur 15 Städten ein Bevölkerungs- und Preisentwicklungswachstum prognostiziert. Potenzielle Erschließungen von Neubaugebieten, Ausbau der Infrastruktur oder Ansiedlungen von Großunternehmen sind in der Studie nicht berücksichtigt.

Immobilienpreis-Anstieg von bis zu 14,5 Prozent möglich
Berlin landet auf Platz eins des Rankings. Die Postbank-Studie prognostiziert ein Bevölkerungswachstum von 4,74 Prozent für die Hauptstadt. Dies hat einen Anstieg von 14,5 Prozent bei den Immobilienpreisen zur Folge. Auf Platz zwei und drei landen Potsdam mit 4,5 Prozent und Hamburg mit einem Wachstum von 4,4 Prozent.

Zu den Städten, denen negative Entwicklungen prognostiziert werden, zählen Gelsenkirchen mit einer Bevölkerungsentwicklung von -42,14 Prozent und Chemnitz mit -48,58 Prozent. Trotz teilweise durchwachsener Prognosen raten die Experten trotzdem zu Investments in Immobilien in den untersuchten Großstädten. Wohneigentum in Wachstumsstädten und Umland sei immer noch ein lohnendes Investment. Gut geschnittenen Immobilien in Top-Lage drohe sogar bei schrumpfenden Städten kein Wertverlust. Vor allem soll selbst bei schrumpfenden Städten die Nachfrage nach mehr Wohnraum die Preisstürze mildern. Im Vergleich zu 2005 mit einem Quadratmeterdurchschnitt von 71,7 m² pro Haushalt, ist der Wohnraumbedarf pro Haushalt auf 73,3 m² gestiegen. Die Tendenz ist auch hier steigend.

zuletzt berabeitet Freitag, 17 August 2018 09:59